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Blödes Orchester beeindruckt

Blogbeitrag gepostet am 01.03.2011

Als ich heute morgen die Kaffeemaschine ansah, dachte ich so bei mir: Wie einsam muss sie sich fühlen. Gurgelt hier solo vor sich hin, dabei wäre ihr Platz eigentlich zwischen der Waschmaschine und dem Mixer. Mit ihrem Talent (bei Fertigstellung des Kaffees legt sie sich akustisch wirklich richtig ins Zeug!) wäre sie in symphonischem Rahmen ganz sicher eine ganz große Nummer!

Ich werde mich in den nächsten Tagen an das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg wenden und fragen, ob dort noch ein Platz im Orchester frei ist. Im Blöden Orchester.

In diesem eindrucksvollen Ensemble spielen über 150 historische Küchengeräte immer fünfzehn Minuten nach der vollen Stunde zu einer 35-minütigen Küchensymphonie auf.

Der Dirigent, Cembalist und Komponist Michael Petermann hat satte 8 Jahre an der Idee gearbeitet. Er trug die Klangkörper zusammen und synchronisierte der Betriebsgeräusche zu einem eindrucksvollen Soundtrack. Noch bis zum 30. April 2011 ist sein Arrangement in Hamburg zu bestaunen.

[vimeo 19902008 530 298]

Nicht nur die Akustik des Orchesters beeindruckt, auch das Video ist toll gemacht. Hier wird deutlich: Der feine Unterschied zwischen Lärm und Musik liegt nicht beim Verursacher, sondern im Kontext und im Ohr des Zuhörers. Viele der aufführenden Küchengeräte wurden heutigen Lärmschutzempfinden im Küchenbetrieb nicht mehr genügen. Hier im Orchester stört das kaum jemanden.

[via Kugelbahn-Blog]

Video: white tube, Orchesterübersicht
oben rechts ist aus dem Video.