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Wie MP3-Player das Gehör schädigen

Blogbeitrag gepostet am 25.11.2011

Lärm schädigt das Gehör – das ist nichts neues und bereits gut erforscht. Die Auswirkungen sind für viele Menschen alltäglich greifbar: Wer ein Leben im Lärm hinter sich hat leidet in der zweiten Lebenshälfte häufig unter einem irreparablem Hörverlust.

Befürchtungen von Fachleuten thematisieren momentan laute MP3-Player als Quelle zusätzlichen Übels. Man weiß, das die regelmäßige Beschallung mit hohen Lautstärken in jungen Jahren später einmal zu erheblichen Hörverlusten führt. Besonders dramatisch sind dabei die äußeren Einflüsse: Wird Musik in lauter Umgebung (z.B. S-Bahn) gehört oder löst sie positive Gefühle aus, so wird die Lautstärke immer weiter erhöht.

Forscher der Uni Münster und des Institute for Physiological Sciences in Okazaki (Japan) haben nun noch einen weiteren Aspekt erforscht und offen gelegt, der nicht erst das Hören im Alter betrifft. Im Rahmen einer Studie wurden Menschen beobachtet, die jeden Tag MP3-Player mit hohen Lautstärken benutzen. Zum Vergleich beobachtete man Menschen ohne solche lauten Kopfhörer-Vorlieben. Zunächst wurden klassische Hörtests durchgeführt. Erwartungsgemäß wurde dort keine eindeutig schlechtere aktuelle Hörleistung festgestellt – geht man doch davon aus, dass sich dies erst nach mehreren Jahren und Jahrzehnten unter hohen Lautstärken einstellt.

Eindrucksvoll waren jedoch andere Ergebnisse. Alle Studienteilnehmer wurden einer Messung der magnetischen Aktivität ihres Gehirns unterzogen. Dabei zeigte sich, dass die Lauthörer eine verzögerte Reaktion der Nerven für Tonsignale aufwiesen. Auch Hörtests im Störgeräusch (z.B. ein Fernseher der im Hintergrund lief) zeigten, dass die Personen, die regelmäßig laut MP3-Player hörten, Töne nicht so gut aus einem Geräusch heraus hören konnten. Sie benötigten höhere Lautstärken, um das Signal erkennen zu können.

Ein eindringliches Ergebnis, wie wir finden. Zeigt es doch, dass laute Musik nicht nur spätere Hörverluste zur Folge hat, sondern bereits in der Gegenwart das Unterscheiden von Signalen nachhaltig negativ beeinflusst.

Was also tun?
Nun, ein erster Schritt wäre der Einsatz von lärmschützenden Kopfhörern. Diese kapseln das Außengeräusch vom Benutzer ab. Das führt dazu, dass die Musik nicht mehr so laut eingestellt werden muss. Einige Kopfhörer können so eine Außengeräuschreduzierung auch elektronisch erreichen, indem Sie das Außensignal als „Antischall“ elektronisch in die Kopfhörer mischen und auf diese Wiese reduzieren.

Das Bilde vom groovenden Kopf-Hörer
wurde von Sebastian Thanner
für aboutpixel geschossen.