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Was idyllische Kuhglocken anrichten

Blogbeitrag gepostet am 02.10.2015

Gehoerschutz-gegen-KuhglockenFür Flachländler gehören sie zum Urlaub in den Bergen: Kühe mit Glocken. Doch die Schlaginstrumente machen bei weitem nicht jedem Freude:

Bereits 2014 haben sich Forscher mit der Frage beschäftigt: Wie geht es eigentlich der Kuh, wenn es dauernd läutet? Dazu wurde bei Weidekühen in der Schweiz die Herzfrequenz vermessen und das Fressverhalten analysiert. Einmal völlig ohne Glocke und anschließend mit umgehängtem Geläut. Auch die Lautstärke der Glocken wurde festgehalten: Im Abstand von 20 Zentimetern, also auf Ohrhöhe der Tiere brachten sie immerhin zwischen 90 und 110 Dezibel auf die Klangwaage. Holla! Menschen müssten bei dieser Lautstärke schon längst Gehörschutz tragen.

Die Schweizer Forscher stellten fest, dass sich Verhalten und Herzfrequenz der Tiere änderten, nachdem Ihnen die Glocken angelegt wurden. Offen bleib dabei jedoch, ob es die Lautstärke oder das Gewicht war, was die Veränderung verursachte. Die Glocken wogen nämlich über 5 Kilo.

Dass Kuhglocken laut sind, mussten auch Nachbarn eines Züricher Bauern feststellen. Dieser ließ seine Kühe nicht nur bei der Rückkehr von der Alp bimmeln, sondern auch auf der Weide in der Nachbarschaft. Sein Argument: Wenn die Tiere ausbrechen, findet er sie läutend einfach schneller wieder. Ein schwaches Argument für die Nachbarn. Die beiden Parteien streiten nun vor Gericht und die beiden ersten Instanzen entschieden, dass der Landwirt seinen Kühen zumindest nachts die Glocken abnehmen muss.

Foto: Stanze – on the move