Eine schematische Darstellung des Ohres. Eine schematische Darstellung des Ohres.

Das Mittelohr mit Gehörknöchelchen

Kleine Höhle, gefüllt mit Luft

Direkt hinter dem Trommelfell beginnt das Mittelohr. Man kann es vielleicht am besten beschreiben als gut belüfteten Maschinenraum des Ohres.

Das Mittelohr ist kleiner als es sich die meisten von uns vorstellen. So hat der Hauptraum, die sog. Paukenhöhle, nur eine Breite von winzigen fünf Millimetern. Der Raum ist mit Luft gefüllt.

Miniaturmechanik: Die Gehörknöchelchen

Im winzigen Hauptraum des Mittelohres sind die kleinsten Knochen des menschlichen Körpers aufgehängt: die Gehörknöchelchen. Diese drei Miniknochen greifen wie ein Gestänge einer Dampfmaschine ineinander. Sie befördern die Bewegung des Trommelfells weiter auf die Hörschnecke des Innenohrs.

Manchmal verschleimt

Das Mittelohr ist mit Schleimhäuten ausgekleidet. Sie regulieren die Luftfeuchtigkeit und wehren Krankheitserreger ab. Dabei können sie anschwellen und zu viel Sekret bilden, welches eventuell nicht mehr abfließen kann. Die Folge ist die gefürchtete Mittelohrentzündung, bei der das Mittelohr manchmal mit Sekret vollläuft.

Airconditioned

Der päpstliche Leibarzt Bartolomeo Eustachi fand sie: die Belüftungsröhre zwischen Mittelohr und Rachenraum. Deshalb heißt sie ihm zu Ehren: die Eutachsche Röhre. Wenn wir schlucken und es manchmal im Ohr knackst, öffnet sich diese Röhre und sorgt für Belüftung des Mittelohrraums. Sind wir erkältet, verschleimt diese Röhre und das Ohr wird nicht mehr richtig belüftet. Vorübergehend schlechtes Hören ist die Folge.

Eingebauter Gehörschutz

Im Mittelohr findet sich noch ein ganz besonderes Gimmik: der Stapediusmuskel. Er zieht sich zusammen, wenn große Lautstärken auf das Ohr auftreffen und sorgt dann für eine leisere Übertragung. Je nach Mensch findet das bei Lautstärken zwischen 70 und 95 Dezibel statt. Man nennt den Moment des Muskelzusammenziehens den Stapediusreflex.

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