Ein Mann der sich die Ohren zu hält Ein Mann der sich die Ohren zu hält

6 laute Alltagsgefahren für dein Gehör

Bzw. ab wann wird aus Geräuschen Lärm?

Das Disko- oder Konzertbesuche, die Silvester-Knallerei und der Presslufthammer gefährlich für das Gehör sind, wissen wir eigentlich alle.

Was wir jedoch vergessen sind die Alltagsgeräusche, die uns Tag ein und Tag aus begleiten. Lärm, dem wir teilweise über mehrere Minuten ungeschützt ausgesetzt sind, ohne auch nur an Gehörschutz zu denken.

Hier kommen also unsere Top-6 der lautesten Alltagsgefahren für dein Gehör:

1. Musik hören über Kopfhörer

Das ist wohl die bekannteste Gefahr, die einem Ohr im Alltag begegnen kann. Hierbei wird der Gehörgang oft Lautstärken von bis zu 90 Dezibel und mehr über einen längeren Zeitraum ausgesetzt – zur Info ein Dauerlärm von 85 Dezibel kann schon schädlich sein. Dabei hilft es auch nicht, dass die meisten Kopfhörer auf eine Maximal-Lautstärke von 120 Dezibel begrenzt sind (das ist übrigens so laut wie ein Pressluftbohrer). Außerdem ist es egal, ob es sich dabei um Kopfhörer handelt, die die Ohren komplett umschließen, oder um die kleinen In-Ear-Kopfhörer. Die langen Tragezeiten und die extreme Lautstärke machen die Kopfhörer zur Alltagsgefahr Nummer 1.

2. Der gute alte Straßenverkehr

Menschen, die an einer Hauptstraße wohnen, können davon ein Lied singen: Straßenverkehr ist laut! Tatsächlich sogar erschreckend laut, denn vorbeifahrende Autos knacken locker die 90 Dezibel – zur Erinnerung ab 85 Dezibel Dauerbeschallung ist dein Gehör in Gefahr. Selbst in 15 Meter entfernen, erreicht ein 50 km/h schnelles Fahrzeug noch 80 Dezibel.

Autos auf einer Straße

Ein weiterer, oft vernachlässigter Punkt: eine PKW-Hupe kann bis zu 110 Dezibel laut sein. Das ist nicht weiter schlimm, solange sie nur kurz ertönt und auch nötig, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Dennoch nicht zu vernachlässigen, vor allem bei Autokolonnen zu Fußballspielen oder Hochzeiten. Insgesamt ist Straßenlärm wohl ein Thema das viele Menschen, besonders in Städten, Tag täglich etwas angeht.

3. Der Staubsauger

„Das bisschen Haushalt …“ ihr wisst sicher, wie es weiter geht. Die Wahrheit ist jedoch: Staubsauger und Co. bedienen sich nicht von allein. Auch wenn viele Hersteller mit besonders leisen Staubsaugern werben, bei einer halben Stunde staubsaugen kann man schon mal dauerhaft 70 bis 90 Dezibel ausgesetzt werden. Das sind Werte, bei denen in der Industrie Gehörschutz getragen werden muss (ab 85 Dezibel muss der Arbeitgeber passenden Gehörschutz zur Verfügung stellen). Je nach Raumgröße und Staubsaug-Dauer maximiert sich die Gefahr für dein Gehör noch weiter.

4. Das Knattern des Rasenmähers

Der gute Rasenmäher darf in unserer Auflistung natürlich nicht fehlen. Ein fleißiger Garten-Liebhaber mäht seinen Rasen im Sommer sicher alle zwei Wochen. Je nach Rasenfläche bedeutet das ein nicht zu unterschätzendes Risiko fürs Gehör. Gehörschutz ist bei den schnell erreichten 90 Dezibel Pflicht, unabhängig davon wie groß die zu mähende Wiese ist.

5. Die Gefahr in der Küche

In der Küche ist Gehörschutz eher ungewöhnlich, dennoch werden Küchengeräte wie der Thermomix meistens unterschätzt. Beispielsweise kann es beim Zerkleinern von Schokolade durchaus laut werden: 85 Dezibel sind schnell erreicht und können auf Dauer schädigend sein.

6. Unterschätzte Musikinstrumente

Das Gehör ist für den Musiker eines der wichtigsten Sinnesorgane, dennoch verkennen viele die Gefahr, die in Instrumenten stecken kann. Das eine Triangel nicht schädigend ist, ist wohl allen klar. Ein Klavier erreicht jedoch schon 80 Dezibel Lautstärke, ein Saxofon-Spieler erzeugt sogar 85 Dezibel laute Musik und ein Schlagzeug haut mit extremen 110 Dezibel voll rein. Über längeren Zeitraum ist das Saxofon auf jeden Fall Gehör schädigend und sollte nicht ohne Gehörschutz gespielt werden. Das Schlagzeug empfinden die meisten Menschen als schmerzhaft laut. Zurecht, denn es kann schon nach kurzer Zeit zu schweren Schäden führen. Abhilfe schafft spezieller Gehörschutz, der extra für Musiker entwickelt wurde.

Unser Fazit

In unserem Alltag stecken viele Gefahren für unsere Ohren und die unserer Mitmenschen. Ab einem Dauerlärm von 85 Dezibel wird’s gefährlich und wenn man genau hinschaut, findet man erschreckend viele Lärmquellen in unserem Alltag, die diesen Wert erreichen. Die Folge ist eine chronische Hörminderung, die man oft erst bemerkt, wenn es zu spät ist.

Umso lauter der Lärm wird, umso gefährdeter ist das gute Hören. Ab 120 Dezibel reicht schon eine kurzzeitige Beschallung und es entstehen irreparable, deutlich spürbare Hörschäden. Neben einem Hörverlust können die betroffenen Personen auch an chronischen Ohrgeräuschen (Tinnitus) leiden.

Ein hoher Preis, den man beim Rasenmähen oder Musizieren in Kauf nimmt. Vor allem, wenn man bedenkt, wie einfach, günstig und schnell man an gute Ohrstöpsel kommt. Auch wenn der meiste Alltagslärm ungefährlich ist, da er nur kurz ertönt und somit kaum Schaden anrichten kann, ist es sinnvoll immer ein paar Gehörschützer dabei zu haben.