Ein muskulöser Arm. Ein muskulöser Arm.

Wie lang ist die Lebensdauer von wiederverwendbarem Gehörschutz?

Wie lang ist die Lebensdauer von wiederverwendbarem Gehörschutz?

Diese Frage wird uns sehr häufig gestellt: Wenn ich diesen wiederverwendbaren Gehörschutz kaufe, wie lange hält der denn? Die Antwort ist nicht ganz so einfach wie man vielleicht denken könnte. Deshalb erklären wir hier die Details:

Einflussfaktor: Gehörschutz-Tragezeit

Benutzen Sie Ihren Gehörschutz jeden Tag bei der Arbeit? Dann kommen schnell 200 Einsatztage x 8 Stunden = 1600 Stunden pro Jahr heraus. Andere Gehörschutz-Anwender nutzen die Ohrstöpsel vielleicht nur 5 Mal im Jahr für Konzerte (5 x 3 Stunden = 15 Stunden pro Jahr). Beides sind Extremwerte, aber es wird schnell klar: Die Nutzungsbedingungen sind sehr unterschiedlich und entsprechend stark unterscheidet sich auch die Lebensdauer von Gehörschutz.

Einflussfaktor: Das eigene Ohr

Damit rechnen die wenigsten Anwender: Das eigene Ohr hat erheblichen Einfluss auf die Haltbarkeit von Gehörschutz. Dabei meinen wir weniger die Ohrform, sondern vielmehr die Zusammensetzung von Schweiß und Ohrenschmalz (Cerumen). Bevor Sie abwinken: Es geht hier nicht darum, über mangelnde Hygiene zu sprechen. Uns geht es um das ganz normale Cerumen, welches den Gehörgang jedes Menschen auskleidet. Und dessen Zusammensetzung ist unterschiedlich:

Es gibt Menschen, bei denen Cerumen kaum Einfluss auf den Kunststoff des Gehörschutzes hat. Es gibt jedoch auch Menschen, bei denen der gelbliche Farbstoff des Cerumens recht schnell in das Material der Ohrstöpsel eindringt und sie dadurch gelblich färbt. Das alleine ist noch kein Qualitätsverlust, jedoch manchmal ein optisches Problem.

Schweiß und Cerumen sorgen auch dafür, dass Gehörschutz mit der Zeit geringfügig aufquellt. Dadurch kann sich die Passform verschlechtern. Bei dem einen geschieht das überhaupt nicht, beim Nächsten unter Umständen recht stark. Außerdem gibt es (sehr selten) den Fall, dass der Kunststoff von Ohrstöpseln vom Cerumen und Schweiß des Trägers angegriffen wird. In diesem Fall zeigen die Stöpsel regelrechte Auflösungserscheinungen.

Ob und wie das Cerumen Einfluss nimmt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deshalb ist eine Voraussage der Lebensdauer so schwierig.

Einflussfaktor: Gehörschutz-Pflege

Nach jeder Benutzung sollte Gehörschutz gereinigt werden. Der Grund ist ein ganz einfacher und wird im vorherigen Abschnitt erklärt: Schweiß und Cerumen aus dem Gehörgang können negativen Einfluss auf die Ohrstöpsel haben. Deshalb sollten Ablagerungen möglichst schnell nach dem Tragen entfernt werden.

Regelmäßig Reinigen kann die Lebensdauer von Gehörschutz erheblich verlängern. In vielen unserer Gehörschutzsets ist deshalb bereits ein Reinigungsspray enthalten.

Einflussfaktor: Aufbewahrung

Wenn der Gehörschutz aus dem Ohr genommen wird, sollte er möglichst schnell in einer schützenden Umgebung untergebracht werden (z.B. in einem Transportröhrchen). Auf diese Weise kann es nicht passieren, dass er aus Versehen irgendwo liegt, wo er z.B. direkter Sonneneinstrahlung, hohen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Außerdem ist er dort sauber aufbewahrt.

Lagern Sie Ihren Gehörschutz möglichst innerhalb der Wohnung an Orten ohne extreme Temperaturen. Ein Gehörschutz, der ungünstig gelagert wird, wird weniger lange halten.

Einflussfaktor: Klang (Filtergehörschutz)

Musikgehörschutz mit Filter sollte man beim Reinigen besonders behandeln: Halten Sie die Filteröffnungen mit Daumen und Zeigefinger geschlossen, damit keine Flüssigkeiten den Filter verstopfen können.

Mit der Zeit kann sich ein Filter durch äußere Einflüsse (z.B. Staub, Dämpfe, …) zusetzen. Der Gehörschutz hat deshalb immer noch eine gute Dämmung – oft sogar eine höhere als zuvor mit intaktem Filter. Der Klang und die Belüftungswirkung des Filters leiden jedoch darunter.

Ob der Gehörschutz mit zugesetztem Filter also bereits am Ende seiner Lebensdauer ist, hängt davon ab, welchen Bewertungsmaßstab Sie anlegen. Er schützt immer noch sehr gut, er klingt allerdings nicht mehr wie am ersten Tag.

Übrigens: Bei einigen Gehörschützer kann man defekte Filter nachkaufen (z.B. EarRockers, EarBikers, EarWorkers).

Einflussfaktor: Eigene ästhetische Ansprüche

Wir wissen, dass sich der Gehörschutz mit der Zeit optisch verändert. Insbesondere der Einfluss von Cerumen (Ohrenschmalz) verfärbt Ohrstöpsel langsam, aber fortwährend. Hier ist die Frage der Lebensdauer eine ästhetische: Dem einen machen Verfärbungen nichts aus, für den anderen sind sie nicht akzeptabel. Spätestens hier ist also eine Prognose bezüglich der Lebensdauer nicht mehr generell möglich. Grundsätzlich gilt für Verfärbungen durch Cerumen: Die Schutzwirkung wird dadurch meist nicht beeinflusst.

Wie lange hält er denn nun?

Natürlich haben wir einen recht guten Überblick über die Lebensdauer von Gehörschutz. Dennoch sind wir vorsichtig mit Angaben zur Lebensdauer, weil diese sehr unterschiedlich sein kann und wir vermeiden wollen, dass Menschen mit ungünstigen Einflussfaktoren nach einem halben Jahr auf uns zukommen und sagen: „Ihr habt aber gesagt, er hält 2 Jahre!“

Ein roter Ohrstöpsel mit Verbingunsband.

Also, konkret?
Ein wiederverwendbarer HiFi-Gehörschutz wie z.B. EarRockers hält bei regelmäßiger Anwendung (z.B. ein Musiker benutzt ihn 2 bis 3 Mal die Woche für jeweils 4 Stunden) etwa ein bis anderthalb Jahre. Wir wissen von einer ganzen Reihe von Kunden, dass sie den Gehörschutz auch noch nach viel längerer Zeit tragen. Das hat auch etwas mit der persönlichen Grenze zu tun, ab der er nicht mal als „schön“ betrachtet wird. Auch von drei oder vier Jahren Anwendungszeit hören wir nicht selten. Meist sehen diese Gehörschützer dann allerdings nicht mehr schön aus und wenn sie Filter besitzen, ist der Klang oft nicht mehr sehr gut. Dennoch dämmen sie zuverlässig.

Wenn wir uns um die Beantwortung der Frage „Wie lange halten Gehörschützer“ also immer etwas herumwinden, dann haben wir Ihnen heute vielleicht ein wenig erklären können, warum: Es hängt einfach von vielen Faktoren und dazu noch vom persönlichen Geschmack ab.

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