Frau mit Schmerzen im Ohr Frau mit Schmerzen im Ohr

Wie verursacht Lärm dauerhafte Gehörschäden und wie kann ich vorbeugen?

Lärm ist gefährlich und kann dauerhafte Schäden am Gehör verursachen. Dieser Gefahr gilt es zu begegnen. Wir erklären wie ein Hörschaden entstehen kann, warum Lärm so gefährlich ist und wie Sie vorbeugen können.

Wie entsteht ein Hörschaden?

Hörschäden können auf unterschiedliche Weise entstehen. Erkrankungen, Infektionen, Vererbung, Unfälle oder auch Medikamente können zu Schwerhörigkeit oder Hörminderung führen. Eine der häufigsten Ursachen für Hörschäden ist allerdings Lärm.

Dabei gibt es unterschiedliche Weisen wie Lärm das Gehör schädigen kann. Zum einen gibt es sehr laute, einmalig auftretende Geräusche, wie zum Beispiel bei einer Explosion. In diesem Fall ist nicht nur der Schalldruckpegel zu hoch und schädigt den Hörsinn, parallel kann es auch zu mechanischen Schäden des Ohres kommen: das Trommelfell und weitere Teile des Mittel- und Innenohres können Schaden davontragen.

Zum Glück sind solche plötzlichen, viel zu lauten Ereignisse nicht an der Tagesordnung und betreffen nur wenige Menschen. Viel häufiger kommt es zu Hörschäden, die durch regelmäßige Lärmbelastung hervorgerufen werden. Dabei hat das menschliche Ohr einen Schutzmechanismus entwickelt, der dazu führt, dass wir einen hohen Lärmpegel als weniger unangenehm empfinden – auf Dauer führt dies jedoch zu einer bleibenden Hörminderung. Ein gutes Beispiel ist eine Party, die wohl jeder schon einmal besucht hat. Zu Beginn erscheint es sehr laut, vielleicht sogar unangenehm laut zu sein. Doch schon nach kurzer Zeit erscheint das nicht mehr so extrem. Erst beim Verlassen der Party fällt dies richtig auf, denn dann setzt ein Gefühl ein, dass viele Menschen als „wie Watte im Ohr“ beschreiben, das von einem Piepen oder Pfeifen (leichter Tinnitus) begleitet werden kann. Dieses Phänomen ist in der Regel am nächsten Morgen wieder verschwunden. Wenn das Gehör allerdings länger oder wiederholt derartigen Situationen ausgesetzt wird, kann es dauerhafte Schäden davontragen. Es gilt daher diese potenziell gefährlichen Situationen zu vermeiden oder ihnen mit der entsprechenden Vorsorge zu begegnen. Stets ein Paar Ohrstöpsel griffbereit zu haben, ist auf jeden Fall ein guter Ansatz!

Wann ist „laut“ eigentlich zu laut?

Mann steht vor lauten Musik-Boxen

Die Lautstärke ist der Schalldruckpegel, der in der Maßeinheit Dezibel angegeben wird. Der leiseste Ton, der vom menschlichen Ohr erfasst werden kann liegt bei 0 Dezibel. Ein Wert von etwa 50 Dezibel wird von den meisten Menschen als angenehm wahrgenommen. Alles was darüber hinaus geht, wird als unangenehm empfunden, wobei es selbstverständlich individuelle Abweichungen gibt. Grundsätzlich ist das Wahrnehmen und Empfinden der Lautstärke subjektiv und hängt auch vom eigenen Hörvermögen ab. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass eine Zunahme der Lautstärke um 10 Dezibel einer Verdoppelung der Lautstärkewahrnehmung entspricht. Daher nehmen wir einen Geräuschpegel von 60 Dezibel als doppelt so laut wahr wie den Lärm bei 50 Dezibel.

Studien haben inzwischen belegt, dass bei einer dauerhaften Geräuschkulisse von 40 Dezibel Lern- und Konzentrationsstörungen möglich sind, ab 60 Dezibel sind Hörschäden möglich, ab 65 Dezibel steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ab 85 Dezibel ist das Tragen von Gehörschutz am Arbeitsplatz gesetzlich vorgeschrieben.

Bei etwa 130 Dezibel liegt die absolute Schmerzgrenze des Gehörs. Wird es lauter, dann drohen sofortige Hörschäden.

Wie kann ich mich vor Lärm schützen?

Zwei transparente Ohrstöpsel

Vorsorge ist auf jeden Fall besser und gesünder! Es gibt zwar immer bessere Hörgeräte, aber auch sie sind kein Allheilmittel und können nicht in jedem Fall helfen. Außerdem ist die Wahrnehmung mit einem Hörgerät anders als mit einem völlig gesunden Hörsinn. Wir können daher nur immer wieder dringend raten: Schützen Sie Ihr Gehör und beugen Sie dauerhaften Hörschäden vor!

Die Möglichkeiten, das Gehör zu schützen, sind vielfältig und können je nach Situation variieren. Zum einen ist Gehörschutz eine wichtige und sinnvolle Variante, um sich vor Lärm zu schützen. An Arbeitsplätzen, an denen es zu laut ist, gibt es sogar die Pflicht, einen entsprechenden Gehörschutz zu tragen. Aber auch, wenn der eigenen Arbeitsplatz nicht in diese Kategorie fällt, es aber dennoch für das persönliche Empfinden zu laut ist, schadet es auf keinen Fall, Ohrstöpsel einzusetzen und in Ruhe weiterzuarbeiten.

Ein wichtiger Faktor ist aber heutzutage auch der Freizeitlärm. Hier gilt es zum Beispiel das Hören von Musik über Kopfhörer zu begrenzen, vor allem die Lautstärke nicht zu hoch zu drehen. Auch im Auto oder zuhause sollte darauf geachtet werden, auf welche Lautstärke Fernseher, Radio & Co eingestellt werden. Steht dann noch eine Party oder ein Konzert am Abend an, sollte dort auf jeden Fall Gehörschutz getragen werden, damit das Gehör nicht überlastet wird.

Wichtig ist, sich die Einmaligkeit des Hörsinns bewusst zu machen und ihn entsprechend zu schützen. Mittels Gehörschutz ist dies unkompliziert und in so gut wie jeder Situation möglich.

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