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Leisetreter -
Der Gehörschutz-Blog

Klänge sehen

Nigel Stanford hat sein neues Musikvideo voll und ganz akustischen Experimenten gewidmet: Er visualisiert mit unterschiedliche Mitteln Schall. Das ist eigentlich nichts besonderes, alle Experimente sind so einzeln schon oft zu sehen gewesen. In diesem Video wird das ganze jedoch zu einem Gesamtkunstwerk:

Wie laut ist eigentlich kochendes Wasser?

Lautstärke kochendes WasserManchmal gibt es Fragen von Kunden, die klingen einfach, bringen einen jedoch richtig zum Schwitzen. So die Frage von heute: „Welche Lautstärke hat kochendes Wasser?“

Wir hätten es uns denken können: Unser Kunde hatte selber zuvor gegoogelt und in einschlägigen Suchmaschinen nichts dazu gefunden. Ebenso ging es uns. Also starteten wir einen Selbstversuch und staunten nicht schlecht: Ein mittelgroßer Topf wurde halb mit Wasser gefüllt und zum kochen gebracht. Ein Schallpegelmesser lieferte die Lautstärkemessung.

LeisetreterDas stolze Ergebnis: Kochendes Wasser in einem mittelgroßen Topf ist 70 Dezibel laut. Mehr als wir gedacht hätten. Und auf einem Induktionsherd kommen noch die Herdgeräusche hinzu.

Fisch mit Gehörschutz: Der Bootsmannfisch

Bootsmannfisch mit natürlichem GehörschutzBootsmannfische sind Stachelflosser mit einer Länge von bis zu 40 Zentimeters. Die männlichen Vertreter dieser Gattung stoßen während der Laichzeit laute Brummgeräusche aus, um die Weibchen zum Laichen zu animieren. Dabei erreichen die männlichen Bootsmannfische Lautstärken, bei denen sie selbst vermutlich innerhalb kurzer Zeit schwerhörig würden. Um dies zu verhindern hat die Natur einen natürlichen Gehörschutz realisiert: Stößt der männliche Fisch ein Brummsignal aus, so wird gleichzeitig ein Signal an die Hörsinneszellen des Tieres gesendet, welches die Empfindlichkeit für diesen Hörbereich herabsetzt und damit das Gehör schützt.

Das tiefe Brummen von 100 Herz bringt nicht nur Schiffswände zum Vibrieren. Während der Laichzeit kann das von der Schwimmblase erzeugte Signal bei mehreren beieinander brummenden Männchen zu einer erheblichen Lärmbelastung führen. So geschehen in Südengland.

LeisetreterDas Gehör der Bootsmannfischweibchen ist nicht weniger überraschend ausgestattet: Erst der erhöhte Östrogenspiegel währen der Laichzeit sorgt für eine Öffnung der Ohren und damit für eine Empfindlichkeit für das Brummen der Männer. Intelligente Gehörschutzlösungen aus der Natur!

Crowdfunding: Nichts sagen, nichts sehen, nichts hören

Es wird eine Reise ins Ungewisse: David Stumpp, Bart Bouman und Jakob von Gizycki zieht es an die Atlantikküste. Dabei schalten sie sich abwechseln ihre wichtigsten Sinne aus. Einer der drei wird nichts sehen, einer nichts hören und einer nicht sprechen. Missverständnisse und neue Erfahrungen sind unvermeidlich und sogar gewollt. Die drei werden ihre Erlebnisse mit der Kamera dokumentieren. Herauskommen soll ein Dokumentarfilm.

Für die Umsetzung der gewagten Idee setzt das Team auf Crowdfunding und scheint damit erfolgreich zu sein: Geldgebern weltweit gefällt das Projekt. Die Hälfte des Finanzierungsbedarfs ist bereits gesichert. Mitmachen ist ganz einfach: Von der kleinen Spende („Grüße vom Atlantik“ für 10€) bis zur großen Investition („Mitreisen als Komparse“ für 1000 €) ist für jeden Geldbeutel das Mitfunden möglich. Hier gehts zum Projekt bei Startnext: http://www.startnext.de/sprechen-sehen-hoeren

SonicShop unterstützt „Nichts sagen, nichts sehen, nichts hören“ mit Hardware. Um eine Woche lang Kapselgehörschutz tragen zu können, ist ein Gehörschutz mit besonders weichen Auflagen notwendig. Dafür stellen wir dreimal den Komfortkapselgehörschutz „M1“ zur Verfügung. Den M1 haben wir auch deshalb ausgewählt, weil er eine enormes Dämmpotential hat und auch tiefe Tonlagen recht gut blockiert. Unter dem Kapselgehörschutz werden die Drei übrigens zusätzlich noch einen angefertigten Stöpselgehörschutz tragen: Mehr Dämmung geht dann nicht mehr. Und um ehrlich zu sein sind wir gespannt, wie lange am Stück sich Gehörschützer tragen lassen. Für eine Woche Dauertragezeit ist kein Gehörschutz gemacht. Hier gibt es also wohl tatsächlich den ersten Gehörschutz-Dauertragetest. Übrigens: Nachahmung ist weder empfehlenswert noch notwendig: Die Erlebnisse von David, Bart und Jakob könnt Ihr nach dem Abenteuer als Film anschauen.

Pi klingt – und hat Hitpotential

Hand aufs Herz: Wer hat sie in der Schule gehasst? Wer hat sie geliebt?
Die mathematische Konstante Pi ist aus dem Schulunterricht nicht wegzudenken. Auch in der Akustik hat sie wichtige Aufgaben:  Mit ihr lassen sich z.B. Sinuswellen mathematisch darstellen.

LeisetreterFür den Leisetreter-Blog ist der eigentliche Grund für dieses Posting jedoch ein ganz anderer: Pi klingt klasse!

Der Komponist Michael John Blake aus Portland hat die Ziffern von Pi einzelnen Tönen zugeordnet und auf verschiedenen Instrumenten eingespielt. Heraus kam eine Mischung aus Indi-Pop und melodischem Soundtrack für den französischen Film „Amelie“. Hörenswert auf jeden Fall. Und wenn man es mehrfach anhört, birgt es eine gewisse Mitwippgefahr in sich.

Der Song im Video endet zwar, ließe sich jedoch beinahe endlos weiter spielen. Schließlich ist Pi derzeit auf zehn Billionen Stellen genau berechnet – Ende offen…

via

Riesenohren aus Metall

Riesenohren aus Metall Das kleine niederländische Museum Waalsdorf besitzt eine Sammlung von Gegenständen und Fotografien zum Thema Kriegstechnik und Spionagetechnik. Die Exponate stammen hauptsächlich aus der Zeit vor und während des zweiten Weltkriegs.

Auf der Website des Museum sind wird hängen geblieben, weil dort eine Reihe von Fotografien mit ganz außergewöhnliche akustische Experimentalgeräte gezeigt werden. Riesige Trichter, die um den Kopf gelegt oder an das Ohr angefügt wurden. Kleine Apparaturen mit mehreren Auffangflächen und fahrbare Gerätschaften mit großen künstlichen Ohren.

Der größte Teil der Riesenohren aus MetallGeräte diente der Spionagetätigkeit. Die riesigen Trichter hatten den Zweck, Schall zu sammeln und weit entfernte Schallquellen verstehbar zu machen. Andere Exponate dienten der Schallortung.

Allen gemeinsam war, dass sie nur Randerscheinungen der Spionagetechnik waren. Durch ihre Größe und wegen der großen Transport- und Montageaufwandes kamen sie meist über ein experimentelles Stadium nicht hinaus.

LeisetreterAlle online einsehbare Bilder aus der Akustiksammlung des Museum Waalsdorf können hier und auf den nachfolgenden Unterseiten bestaunt werden.

Hörverlustsimulator

HearLoss Hörverlust-SimulatorAuf der Website der University College London steht ein interessantes Tool zum Download: HearLoss – Eine Software, welche die Auswirkungen eines Hörverlustes demonstriert.

Nach Installation des Programmes stehen vier verschiedene Hörvermögen bzw. Hörverlustarten zur Auswahl: Normalhörend, leichter/mittlerer/schwere Hörverlust. Die Startversion der Software kommt mit drei Soundfiles: Sprache, Musik und Hintergrundgeräusch. Die Sounds können bei der Wiedergabe gemischt werden. Während die Klänge zu hören sind, lassen sich die Einschränkungen (leicht/mittel/schwer) in drei verschiedenen Kategorien umschalten und miteinander kombinieren:

  • Verlust an Lautstärkeempfindlichkeit
  • Verlust an Frequenzauflösung (Simulation eines Höchtonhörverlustes in verschiedenen Stärken)
  • Verlust des Unterscheidungsvermögens von Tonhöhen

Besonders interessant: Es lassen sich eigenen Soundfiles in das Programm nachladen und durch die Simulation schicken.

Sie Software läuft auf Windows-Systemen und steht sogar in einer deutschsprachigen Version auf der Website der UCL kostenlos bereit: Zum Download.

LeisetreterHearLoss ist ein eindrucksvolles Tool, um sich in die Hörweise von Menschen mit Hörverlust hineindenken zu können. Schnell wird klar, dass Schwerhörigkeit nicht gleichzeitig völlige Taubheit bedeutet. Und ebenso schnell wird klar: Ein Hörverlust hat krasse Folgen. Es lohnt sich das Gehör zu schützen. Gehörschutz kann solche Hörverluste verhindern helfen.

Schwerhörig: Die Hautfarbe entscheidet mit

Zwei Menschen - unterschiedliche Risiken, schwerhörig zu werden...Warum lässt das Gehör im Alter nach? Die Gründe sind vielfältig: Krankheiten, Lärmbelastung im Laufe eines Lebens, genetische Vorbelastung, Medikamente und eine ganze Reihe anderer Faktoren können verantwortlich sein für ein über die Jahre nachlassendes Gehör.

Ein Forscherteam um Professor Frank R. Lin an der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore fanden nur einen weiteren möglichen Risikofaktor: Die Hautfarbe.

Im Rahmen einer Gesundheitsbefragung von 717 über 70-jährigen US-Amerikanern würden auch Hörtests durchgeführt. Den Forschern fiel bei der Auswertung auf, dass die weißen Befragten eine Schwerhörigkeitsquote von 64% zeigten, die Afroamerikaner jedoch nur 43 %. Zunächst lag die Vermutung nahe, dass statistische Effekte wie Alter oder Lärmexposition Ursache für diese deutliche Abweichung sein könnten. Nachdem diese Faktoren bereinigt waren, wurde der Unterschied jedoch noch deutlicher: Die Farbigen zeigten nur noch ein Schwerhörigkeitsrisiko von 30% (verglichen mit 64% bei den Weißen).

Die Ursache ist derzeit noch nicht hunderprozentig geklärt. Eine mögliche Ursache sind schützende Effekte durch Pigmente in Haut- und Innenohrzellen. Diese Pigmente könnten das Innenohr dadurch schützen, dass sie freie Radikale absorbieren.

Loopings für die Ohren – eine musikalische Achterbahnfahrt

Klassische Musik live zu erleben ist ein besonderes Erlebnis für die Ohren – und für die Augen. Die Emotionen, die dabei freigesetzt werden, lassen sich durch eine CD oder ein MP3 nicht so einfach reproduzieren.

Doch wie macht man Menschen die emotionalen Momente eines Konzertbesuchs deutlich?

Das Zürcher Kammerorchester hat einen ganz besonderen Weg gefunden, um zu visualisieren, wie aufregend ein Konzertbesuch sein kann: Zur Musik aus „Symphonie Nr. 2“ von Ferdinand Ries ließen sie eine Achterbahnfahrt auf Notenlinien virtualisieren. Das Ergebnis ist eine ganz besonderer Rollercoaster-Trip:

Vom Umzug des Sprachzentrums

Wo der Mensch versteht ist bereits sehr lange bekannt: Bereits im Jahr 1874 entdeckte der Neurowissenschaftler Carl Wernicke die Funktionalität eines Bereiches des hinteren Schläfenlappens und ordnete ihm das menschliche Sprachverständnis zu. Diese Definition und Ortsbestimmung hatte lange Zeit Bestand. Zwar wurde sie in letzter Zeit häufiger in Frage gestellt, alte Lehrmeinungen werden jedoch nicht so schnell umgestoßen.

Neuerdings sind die Indizien für eine abweichende Lage des „Wernicke-Zentrums“ jedoch erdrückend. Maßgeblich zu einer Anschauungsänderung trug eine Metastudie zweier Forscher des Washingtoner Georgetown University Medical Center. Die beiden Forscher trugen 800 Lagebestimmungen aus 115 separaten Studien zusammen und konnten die Lage des Wernicke-Zentrums neu kartografieren: Es liegt immerhin 3 Zentimeter vom bisherigen Lageort entfern und befindet sich nicht hinter, sondern vor dem Bereich der Gehirnrinde, in dem wir Gehörtes verarbeiten.

Wichtige Erkenntnisse könnte diese Lageveränderung z.B. für die Diagnose und Behandlung von Sprachstörungen nach Schlaganfällen bringen.

Ganz nebenbei bringt die Lagebestimmung auch neue Erkenntnisse in Bezug auf die Verwandschaft von Menschen und Affen. Bei letzteren wurde nämlich erst vor kurzen ein Zentrum mit ähnlicher Funktion und identischer Lage entdeckt.

Hier geht’s zur Studie (englisch).
Bild: Wikimedia (noch mit alter Lage)

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