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Leisetreter -
Der Gehörschutz-Blog

Eiskalte Konzerte

Übernachtungen in Eishotels sind in. Chillen in heruntergekühlten Großstadteinbars ist trendy. Das hier jedoch, setzt der Kältewelle eine kreative Krone auf:

Terje Isungsets schneidet Einblöcke aus einem See in Norwegen und formt daraus Musikinstrumente. Trommeln, Percussiontools und Hörner entstehen aus gefrorenem Wasser. Und das beste: Terje spielt selber darauf und macht auf diese Weise eine faszinierende Musik. Der Klang ist eigenartig und faszinierend zugleich.

Eigentlich schade, dass seine Konzerte in Mitteleuropa nur maximal 40 Minuten lang sind. Doch gingen sie länger, würden ihm seine Instrumente wegschmelzen…

Konzertakustik: Erklär mir die Instrumente

Bill Bailey ist ein beliebter englischer Commedian und bekannt für seinen schrägen und trockenen Humor. Er ist jedoch auch Musikenthusiast und selber Pianist und Gitarrist. Reichert man diese Kombination noch mit einer hervorragenden Dirigentin und Arrangeurin an (Anne Dudley, Komponistin diverser Filmscores und bekannt durch ihre Mitgliedschaft in der Band Art of Noise), so fehlt eigentlich nur noch das BBC Concert Orchestra für einen ganz besonderen Comedy-Abend.

Bailey nimmt in seinem Remarkable Guide To The Orchestra die einzelnen Elemente eines philharmonischen Orchesters auseinander und lässt in den Köpfen der Zuschauer kleine Geschichten entstehen. Wer so mit klassischer Musik in Berührung kommt, hat vermutlich beste Chancen, sein Herz daran zu verlieren.

Das Video vom Remarkable Guide To The Orchestra kann man Amazon bestellen – auf Bluray in brillanter Optik und Sound.  Eine kleine Version in geringer Auflösung mit Ausschnitten ist auch auf Youtube verfügbar:

[via]

Wie MP3-Player das Gehör schädigen

Lärm schädigt das Gehör – das ist nichts neues und bereits gut erforscht. Die Auswirkungen sind für viele Menschen alltäglich greifbar: Wer ein Leben im Lärm hinter sich hat leidet in der zweiten Lebenshälfte häufig unter einem irreparablem Hörverlust.

Befürchtungen von Fachleuten thematisieren momentan laute MP3-Player als Quelle zusätzlichen Übels. Man weiß, das die regelmäßige Beschallung mit hohen Lautstärken in jungen Jahren später einmal zu erheblichen Hörverlusten führt. Besonders dramatisch sind dabei die äußeren Einflüsse: Wird Musik in lauter Umgebung (z.B. S-Bahn) gehört oder löst sie positive Gefühle aus, so wird die Lautstärke immer weiter erhöht.

Forscher der Uni Münster und des Institute for Physiological Sciences in Okazaki (Japan) haben nun noch einen weiteren Aspekt erforscht und offen gelegt, der nicht erst das Hören im Alter betrifft. Im Mehr erfahren…

Der Sound der New Yorker U-Bahn

Eine faszinierende Idee: Alexander Chen, Mitarbeiter des Google Creative Lab in New York und in seiner Freizeit Violinespieler, hatte die Idee, die Züge der New Yorker U-Bahn Linien in einer Grafik ziehen zu lassen. Immer wenn eine Linie eine andere kreuzt entspricht das in seinem Modell dem Zupfen an der Saite einer Violine.

Zum Zeitpunkt des Start entspricht die Konfiguration dem tatsächlichen Treiben der New Yorker U-Bahn in diesem Moment. Danach läuft der Bahn-Plan mit einem Zeitraffer ab.

Auf so einen Einfall muss man erst mal kommen: Dinge, die uns alltäglich umgeben, machen Musik. Und dabei werden auch noch musikalische Feinheiten beachtet, denn die längeren Bahnlinien erzeugen die tieferen Töne.

Gitarrensaitenvisualisierung

Foto- und Filmkameras mit CMOS-Sensor leiden unter dem Effekt des „Rolling Shutter“. Besonders bekannt sind Rolling-Shutter-Aufnahmen, wenn sie z.B. Propellerblätter in völlig aberwitzigen Anordnungen zeigen. Immer wenn schnelle Bewegungen am Objektiv vorbei ziehen, treten solche Verzerrungen bei CMOS-Kameras auf.

Youtube-User justkyle hat den Rolling-Shutter-Effekt nun für etwas ganz anderes genutzt: Er warf sein IPhone in den Klangkörper seiner Gitarre und ließ es dabei ein Video aufzeichnen.

Heraus kam eine faszinierende Visualisierung schwingender Gitarrenseiten. Trockene Akustiktheorie über Wellenformen und Schwingungslehre wird hier endlich mal mit Beweisaufnahmen aus dem wahren Leben belegt.

Das Bild der Propellermaschine ist von Francis Storr.

Druckbetankung: Musikabmischungen mit immer mehr Schallenergie

Musik wird immer lauter. Gemeint ist ausnahmsweise mal nicht der Lautstärkepegel auf Konzerten, sondern die Musik aus der Konserve. „Laut“ bezieht sich in diesem Fall auch nicht auf die Lautstärke, die der Musikfan an der Stereoanlage oder am MP3-Player einstellt. Gemeint ist der mittlere Lautstärkepegel auf dem Datenträger, also der CD oder dem MP3-File.

Diese Lautstärke steigt seit Jahren und hat mittlerweile ein Niveau erreicht, das durchaus bedenklich ist.

Die Musikindustrie versucht, Musik mit möglichst hoher durchschnittlicher Lautstärke abzumischen. Das hat zwei Gründe: Zum einen klingt Musik auf diese Weise „fett“ und präsent, zum anderen wird dafür gesorgt, dass leise Klanganteile auch bei starkem Umgebungslärm noch hörbar sind. Musik setzt sich auf diese Weise durch.

Erreicht wird dieser Effekt, indem die leisen Anteile der Musik aufgepumpt werden: Ihre Lautstärke wird stark erhöht und zu den lauten Musikanteilen angeglichen. Das Ergebnis ist ein viel höhere Durchschnittslautstärke und ein lauterer Musikeindruck. Sehr anschaulich zu erkennen ist das rechts im Screenshot der schweizer Unfallversicherung. Zu sehen sind zwei Versionen von „So Far Away“, einem Titel der Dire Straits. Er wurde im Original (links) 1985 veröffentlicht. Zu sehen sind viele Details, einzelne sehr laute Momente, ständig wechselnde Lautstärke. 2005 kam dann das Album remastered neu auf den Markt (rechts). Derselbe Titel ist optisch kaum noch wieder zu erkennen: Die leisen Bereiche wurden auf ein Maximum aufgepumpt und schlagen beinahe über die gesamte Tracklänge an die Maximalgrenze. Seinen Charakter hat der Titel Mehr erfahren…

Wieviele Orchestermusiker tragen Gehörschutz?

Im Orchestergraben kann es ziemlich laut zugehen. Das Problem: Musik wird im allgemeinen nicht als Lärm empfunden. Und: Musiker sind darauf angewiesen, sich auf ihre akustische Wahrnehmung verlassen zu können. Ganz praktisch bedeutet dies: Der Umgang mit Gehörschutz muss erst gelernt werden. Die Einschätzung der veränderten Wahrnehmung durch einen Gehörschutz benötigt Training – oft wochenlanges oder monatelanges Training. Nur wer regelmäßig Gehörschutz einsetzt, kann sich umgewöhnen und bleibt dabei.

Hier beginnt der Teufelskreis: Der erste Test bei der Orchesterprobe mit eingesetzten Ohrstöpseln verläuft meist irritierend. Die gewohnte Umgebung klingt anders, das eigene Instrument ebenso. Das ist anstrengend und unangenehm. Meist wird der Gehörschutz schon nach wenigen Minuten Test wieder zur Seite gelegt. Orchestermusiker werden mit diesem Thema und dem richtigen Umgang damit oft allein gelassen.

Dies zeigt auch eine engagierte kleine Studie von Falkenseer Schülern, die damit immerhin eine Regionalausscheidung für „Jugend forscht“ für sich entscheiden konnten. Befragt wurden 405 Orchestermusiker. Nur 28 gaben an, Gehörschutz zu tragen. Ein niederschmetterndes Ergebnis, wenn man davon ausgeht, dass Schallpegel von 90 Dezibel auch über längere Zeiträume in Orchestern keine Seltenheit sind.

Mehr zum Thema: Gehörschutz für Musiker

Judywie hat die Orchesteraufnahme
für photocase.com geschossen.

Symphonische Milch

Bereits vor einigen Jahren gelang in einer Studie von Psychologen der University of Leicester der Nachweis, dass Musik Einfluss auf das Wohlbefinden von Kühen hat, und auf die Menge der Milch, die sie geben. Besonders weit oben in der Liste der Kuhfavoriten: Ludwig van Beethovens „Pastorale“.

Vermutlich war es Beethovens Nummer eins in dieser Hitliste, welche die Marketingabteilung des Konzerthauses Dortmund dazu bewog, über eine ausgefallene Aktion nachzudenken. Sie verfrachtete ihre Musiker in einen örtlichen Kuhstall und ließen sie dort klassische Musik vor den 180 anwesenden Tieren aufführen.

Parallel dazu tauchten in Bioläden der Region Milchflaschen mit passenden Labeln auf: Jaroussky-Milch, Harding-Milch, Junge-Wilde-Milch – den Namen erhielten die schlichten Flaschen nach den jeweiligen Solisten. Auf der Rückseite wurde erklärt, welche Komponisten die Tiere hörten, bevor die die Milch gaben.

Eine schöne Idee, die mal aus einer ganz anderen Richtung zeigt, welchen Einfluss Schallereignisse auf die Körperfunktionen haben. Ob die Milchsorten tatsächlich unterschiedlich schmeckte, lag sicher im Gaumen des Genießers. Angeblich deckte sie jedoch bereits 11% des täglichen Musikbedarfs. ;-)

Die Menge der Milchabgabe, das soll nicht unerwähnt bleiben, lässt sich durch klassische Musik übrigens lediglich um maximal 3% steigern.

Seit sechs Wochen No. 1 (in den Wal-Charts)

Was macht einen Ohrwurm aus? Er bohrt sich ins Gehör und ist kaum wieder heraus zu bekommen. Mancher Ohrwurm wird mit der Zeit sogar lästig.

Bei uns Menschen sind Ohrwürmer eigentlich ständig präsent. Die Radiostationen spielen uns geeignetes Material penetrant vor, wir übernehmen es und bekommen es nicht mehr aus dem Ohr. Wer nun jedoch glaubt, dieses Phänomen sei eine rein menschliche Marotte, der irrt.

Australische Forscher von der Universität Queensland haben nach zehnjähriger Beobachtung jüngst auch bei Walen eindeutige Gesangshitparaden nachweisen können. Im speziellen lies sich der Nachweis bei Buckelwalen führen. Während der Paarungszeit versuchen männliche Tiere mit Paarungsgesängen passende Weibchen (die übrigens nicht „singen“) zu finden. Die Hitlisten wechseln dabei von Saison zu Saison und sind auch regional unterschiedlich. Neue „Hits“ werden nach Ansicht der Forscher durch Männchen eingebracht, die von einer Gruppe zur nächsten wechseln.

Bei den Buckelwalen handelt es nicht um Gesang im menschlichen Sinne, sondern um deren Art der Kommunikation untereinander. Trotzdem ist es faszinierend zu sehen, dass sich innerhalb von Gruppen gleiche Gesangsmuster durchsetzen und saisonal abweichen – genau wie bei Menschen, die ihre Ohrwürmer mitsingen oder mitsummen.

Der Gesang der Buckelwale kann übrigens Lautstärken von bis zu 190 Dezibel erreichen und gilt als einer der lautesten Tierlaute.

Lass Dich nicht vom Lärmteufel erwischen

Junge Leute sind häufig nicht sensibilisiert für Lautstärken. Musik wird meist lauter gehört als dies gesund ist. Dabei kann man eigentlich niemandem wirklich einen Vorwurf machen, denn gerade Freizeitlärm ist tückisch.

In unserer Freizeit erwischt und Lärm auf eine ziemlich hinterlistige Art und Weise: In Form von schönen/coolen/lässigen/angesagten/hippen Klängen. Und damit öffnet sich der Eingang zu einem Teufelskreis.

Beispiel Musik: Lieblingsmusik macht uns euphorisch, glücklich, high. Wir tanzen gerne darauf ab oder hören sie immer und immer wieder. Oft stellt sich dieser Effekt erst mit einer kräftigen Lautstärke ein. Und wenn wir einige Minuten laute Musik gehört haben, dann kommt ein weiterer Kick nur, wenn die Lautstärke noch einmal zunimmt. So gesellt sich Dezibel zu Dezibel und die Pegel der Musik werden immer lauter. Dabei ist es egal, ob wir die Musik per MP3-Player, auf einem Konzert oder in der Diskothek hören.

Lärm von der Kreissäge ist unangenehm, Lärm aus dem Lautsprechern fühlt sich gut an. Beides schädigt jedoch in gleichem Maße.

Eine neue Kampagne des Teams vom SonicShop versucht nun einen kleinen Schritt auf jüngere Zielgruppen zuzugehen und das Thema Freizeitlärm und Gehörschutz in den Focus zu setzen. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, dafür mit einem freakigen Kollegen namens „Lärmteufel“.

Zu Beginn der Aktion verlost sonicshop.de für alle Facebook-Fans 100 Lärmteufel-T-Shirts.

Edit: Diese Aktion ist abgelaufen. Wenn Sie keine Aktion mehr verpassen möchten, abonnieren Sie unseren Newsletter oder folgen Sie uns auf Facebook oder Instagram.

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